13 – doch eine Unglückszahl?

13.01.2021, Bequia

Da wir weiter in den Norden segeln, und in den Grenadinen ausklarieren wollten, machten wir uns auf den Weg nach St. Vincent. Obwohl der Wind aus Nordosten blies, kamen wir hart am Wind gut voran. Kurz vor Bequia dann der Schreck: Das Aufhängeseil unseres Dinghies hatte sich durch die starke Bewegung der Wellen durchgescheuert, und hing quasi „am seidenen Faden“.

Wir beschlossen daher, in Bequia einen Zwischenstopp zu machen, um das Problem zu beheben. Wir ankerten – da es schon dämmerte – an unserem gewohnten Platz, da wir wussten, dass es da einen guten sandigen Ankergrund gibt. In der Nacht dann der nächste Schreck: Wir waren 200m durch die halbe Bucht gedriftet. Zum Glück hatten wir auf unserem Weg kein Boot gerammt, und waren nirgends aufgelaufen. Um 3:00 Uhr nachts holten wir also den Anker ein – oder besser gesagt, wir wollten den Anker einholen. Am Ende unserer Ankerkette war aber leider – NICHTS! Wir hatten unseren Anker verloren.

Nach kurzer Beratung hatte Evelyn dann die Idee an einer der Mooringbojen anzulegen, die tiefer in der Bucht verankert sind. Beim Vertäuen des Boots schwamm dann plötzlich der Mooringball weg. Die brüchige Leine, mit der er am Mooringseil vertäut war, war gerissen. Also mitten in der Nacht und im Regen aufs SUP und dem Moogingball nachpadeln.

Endlich um 4:00 Uhr morgens kamen wir noch einige Stunden ins Bett. Am nächsten Morgen sind wir dann mit dem Dinghi zu der Position gefahren, an der wir laut Chartplotter am Abend zuvor unseren Anker geworfen hatten, und haben die Gegend abgeschnorchelt. Der Anker war bald gefunden, und ich bin dann die 4m runtergetaucht, um eine Bergeleine anzubinden. Dann war der Anker bald ins Schlauchboot geborgen.

Leider war das drehbare Glied (Ankerwirbel) unseres Ankergeschirrs verbogen, und wir mussten am nächsten Morgen eine Werkstatt suchen, die das Teil wieder geradebiegen konnte. Nachdem wir alles wieder zusammengebaut hatten, und unser Anker einsatzbereit schien, sind wir dann früh am nächsten Morgen nach St. Vincent gesegelt, um rechtzeitig zum PCR Test dort zu sein. Am geplanten Ankerpunkt dann das nächste Problem: Die Ankerwinsch machte keinen Mucks! Also wieder an die Mooring 🙁

Nachdem wir von der Untersuchung zurück auf dem Boot waren, startete die Fehlersuche. Die Ursache war bald gefunden – es war nur die Hauptsicherung der Ankerwinsch rausgesprungen.

Nun warten wir auf unser – hoffentlich negatives – Testresultat, damit wir zu unserem nächsten Ziel, der Insel St. Lucia aufbrechen können.

4 Comments
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4 Comments

  1. Margit says:

    Wie heißt es so schön „Abenteuer beginnen da wo Pläne enden“, hoffe für euch, dass alles wieder in Ordnung ist und ihr euere Reise fortsetzen könnt.

  2. Heidi says:

    Liebe Evelyn, lieber Roland! Ich freue mich für Euch, dass Ihr diesen großen Traum verwirklicht habt! Eure Berichte sind super geschrieben und die Bilder ein Traum…Roland, übrigens kennen wir uns seit Kinderzeiten.Du hast in der Radbahngasse über uns gewohnt, das ist ja schon ein paar Jahrzehnte her…
    Auf jeden Fall wünsche ich Euch weiterhin viel Glück und Freude, lasst es Euch einfach gut gehen!
    Liebe Grüsse „usam Ländle“ Heidi

    1. Hallo Heidi, natürlich kann ich mich noch an unsere gemeinsamen Sandkastenspiele erinnern! 😉 Danke für die Grüße aus dem Ländle. Wir sind ein bisschen traurig, weil unsere Kinder wegen Corona nicht an unserem Glück teilhaben können. Momentan ist es wirklich schwierig mit Reisen. Wir sind froh, bis jetzt nicht allzu arg durch die Bestimmungen zum Schutz der Menschen eingeschränkt worden zu sein. Trotzdem werden wir vermutlich im Mai zurück ins Mittelmeer segeln, um unseren Freunden und Verwandten eine Möglichkeit zur Mitreise bieten zu können.
      Wir haben zum Glück hier schon viele andere Segler kennengelernt. So kommt zum Glück der Spaß nicht zu kurz.
      GLG zurück ins Ländle und alles Gute, Roland.

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