Segeln in der Postkartenidylle
Die Inselgruppe der British Virgin Islands (BVIs) ist ein bei Seglern beliebtes Revier. Umliegende Riffe und die vielen Inseln sorgen für ruhiges Wasser, die Passatwinde für konstanten Antrieb. Die Schläge (Entfernungen) zwischen den einzelnen Inseln und Buchten sind kurz und lassen sich in wenigen Stunden absolvieren. Auf allen bewohnten Inseln gibt es gastronomische Angebote und teilweise auch Infrastruktur für Segler. Leider sind freie Ankerplätze rar. Die meisten Buchten sind mit Mooringfeldern belegt, die kaum noch Platz zum Ankern lassen. Die Roten können vorab online reserviert werden und kosten US$ 55 pro Tag, die weißen US$ 40. Die Gebühr dafür wird von Einheimischen am Boot kassiert. Meistens kann man auch den Müll abgeben und bei Bedarf Eiswürfel kaufen
Es gibt Menge an Charterbasen und eine Vielzahl von mietbaren Booten. Tatsächlich soll es auf den BVIs mehr Charterkojen als Hotelbetten geben. In der Hochsaison empfiehlt es sich deshalb möglichst früh am Ziel anzukommen, um noch eine freie Mooringboje zu ergattern. Noch sind nicht alle Schäden der vergangenen Hurrikans repariert, für Besucher entstehen aber dadurch kaum Einschränkungen.
7.2.2023, 8:00, N 18°16.3′ W 64° 14.3′.
Von St. Kitts & Nevis aus erreichen wir die vorgelagerten Barracuda Banks und damit das Hoheitsgebiet der BVIs. Schnell kommen die vor uns liegenden Inseln näher. Der Wind mit 17 – 22 kn aus OSO schiebt uns mit 6 kn Richtung Ziel.
10:40, N 18°25.2′ W 64°26.9′, Es geht zwischen „Fallen Jerusalem“ und der Insel „Virgin Gorda“ durch die Passage. Die Welle läuft genau in die Passage und bringt das Wasser um die „Blinders“ – eine Gruppe von Felsen im Kanal – zum Schäumen. Bei mehr Wind würden wir wahrscheinlich einen sichereren Weg weiter westlich nehmen.
Schliesslich ist die Durchfahrt ohne Probleme passiert, und wir segeln entlang der schönen Felsformationen von „Devil’s Bay“ und „the Baths“ Richtung Spanish Town, unserem heutigen Ziel. Vor dem Ort gibt es entlang der Küste links vom Fährterminal eine ruhige Bucht mit sandigem Grund, die zum Ankern einlädt.
Mit dem Dinghy komme ich hinter der Brandung, die sich am Riff bricht, in die großzügige Marina von Spanish Town. Hier liegen vor allem Charterboote vor Anker. Die Offices des Hafenkapitäns, Immigration und Customs liegen 10 Minuten entfernt beim Fährenanleger. Wir haben uns per „SailClear“ schon online angemeldet. Wer das verabsäumt hat, kann das Terminal im Gebäude nutzen um die Anmeldung nachzuholen. Wir entrichten US$ 28.5 für 2 Personen und unser Boot und sind nach einer halben Stunde einklariert. Chartercrews, die ein lokales Boot nutzen, haben es hier natürlich einfacher.
„Spanish Town“ ist ein kleiner Ort mit einigen netten Restaurants und bietet auch einige Einkaufsmöglichkeiten, die in einer Entfernung von ca. 1,5 km an der Straße die zu „the Baths“ führen, liegen. Der „Right Way“ Supermarkt ist gut sortiert, und hat im Verhältnis zu anderen Shops auf den Inseln halbswegs vernünftige Preise. Das Preisniveau ist generell hoch – fast alles muß importiert werden. So kosten 12 Eier US$ 12 , ein Salatkopf US$ 5 und eine Zwiebel US$ 2.
Ein paar Tage bleiben wir in Spanish Town und warten auf Isolde, Evelyns Schwester und ihren Mann Nik, die von Vorarlberg kommen, um uns zu besuchen. Der Passat weht kräftig mit 25 – 30 kn aus ONO, hier liegen wir aber ruhig und sicher. Die Fallböen lassen uns aber kräftig schwojen, also genügend Platz beim Ankern vorsehen. Tagsüber fahren hin und wieder Motorboote aus der Marina, die wie die regelmäßig verkehrenden Fähren für Schwell am Ankerplatz sorgen.
Zu Fuß wird die umliegende Gegend erkundet. Wir wandern sogar bis zu „the Baths“ und haben die „Devil’s Bay“, die sonst gut besucht ist, ganz für uns. Allerdings können wir wegen der hohen Wellen kein Bad genießen, und die Höhlen sind teilweise unzugänglich.
10.2.2023, 9:30, Wir ankern auf und segeln von „Spanish Town“ zwischen Tortolla und Great Camanoe Island Richtung Westen. Heute soll der Wind etwas abflauen und wir wollen die Gegend noch etwas erkunden. Vor der Insel „Little Camanoe“ biegen wir Richtung Norden ab und laufen unter Motor durch die schmale Passage zwischen „Great Camanoe“ und „Little Camanoe“ durch zur Lee Bay. Das Wasser ist türkisblau aber durch den aufgewirbelten Sand etwas trübe. So ist es unmöglich zu sehen, ob wir einen guten Ankergrund haben. Aus Norden rollen hohe Wellen in die Bucht, die sich am felsigen Ufer brechen und den Ankerplatz unruhig machen.
Nachdem Böen mit mehr als 30 kn dann auch noch unseren Anker slippen lassen, der sich offensichtlich nicht gut eingraben konnte, beschliessen wir kurzerhand, in die Trellis Bucht zu verlegen.
12:30, N 18°26.9′ W 64°31.9′. Wir nehmen einen der weissen Mooringbojen in der Trellis Bay. Leider ist das Restaurant auf der mitten in der kleinen Bucht liegenden Insel durch den Hurrikan zerstört worden. Die Kulisse ist aber immer noch idyllisch. Wer am Ufer im kleinen Shop mit angeschlossener Bar einkauft, kann gratis das Pier benutzen um mit dem Dinghy anzulegen – sonst kostet es US$ 5. Der Laden bietet nicht viel, die Preise sind hoch. Wir kaufen ein paar Flaschen Wasser und eine Cola.
12.2.2023, Gegen Mittag treffen unsere Gäste mit dem Flieger aus Puerto Rico ein. Die knappe Stunde Verspätung gehört in der Karibik schon fast zum guten Ton ;-). Gestern ist der Flug ausgefallen, weil die Besatzung nicht zum Dienst erschienen war. Isolde und Nik haben in Puerto Rico übernachtet und sind gut ausgeruht. Zu Fuß bewältigen wir die 100m vom Flughafenterminal zum Dinghysteg. Mit unserem Beiboot geht es auf die ARIES. Unsere Gäste richten sich ein und geniessen die Ruhe auf dem Boot und das Hafenkino in der Bucht.
13.2.2023. Trellis Bay, Tortola.
Unsere Gäste haben uns einige Ersatzteile mitgebracht. Ich habe die Simmerringe der Wasserpumpe am Steuerbordmotor gewechselt. Nach dem Anlassen des Motors kommt kein Kühlwasser! Evelyn bringt mich darauf, dass ich die Pumpe mit dem Anschlussstutzen auf der falschen Seite eingebaut habe. So wird das Wasser in die falsche Richtung gepumpt! Ein peinlicher Fehler für einen Techniker. Also die Schrauben nochmals lösen und die Pumpe um 180° verdreht einbauen. Ein kurzer Check – Wasser läuft. Nachdem wir auf ankern wollen, gleich der nächste Schreck: Die Ankerwinsch macht keinen „Nackler“. Ein Check der Sicherungen bringt keine Lösung. Ich komme darauf, die Bedienung am Steuerstand zu probieren – jetzt geht es. Wir tauschen die Fernbedienung an der Ankerwinsch (zum Glück haben wir Ersatz an Bord) und können dann um 10:00 Uhr im 2. Versuch endlich los. Eine kurze Fahrt bringt uns wieder in die Ankerbucht vor „Spanish Town“. Nach einem Imbiss wandern wir am Nachmittag mit den Beiden zusammen nochmals in den Norden von Virgin Gorda und besuchen „the baths„. Wir könnten stundenlang verweilen. Nach einem erfrischenden Bad im Devil’s Bay tun sich beim Klettern zwischen den monumentalen Felsen immer wieder spektakuläre Fotomotive auf.
Das türkisblaue Wasser, der goldgelbe Sand und die Granitfelsen, die hin und wieder vom Grün der Büsche oder Palmen unterbrochen wird, ergeben eine wunderbare Kulisse. Wir beschließen unseren Ausflug stilgerecht mit einem Drink aus einer frisch geöffneten Kokosnuss und machen uns dann auf den Heimweg.
Noch einmal nutzen wir den „Right Way“ Supermarkt, um Proviant einzukaufen. Die neuen Crewmitglieder haben sich schon gut eingelebt. Gemeinsam genießen wir ein bekömmliches Abendessen auf der ARIES.
14.2.2023, Spanish Town, Virgin Gorda Island nach Anegada
Wir sind vom Wetter begünstigt und erwischen den angekündigten, seltenen SO-Passat. Schon früh morgens um 7:00 ankern wir auf und laufen aus der Bucht. Mit voller Besegelung geht es bei halbem Wind auf Nordkurs.
Unsere ARIES spielt ihre Leichtwindkapazitäten aus: nach etwas mehr als 2 Stunden haben wir die 16 nautischen Meilen hinter uns gebracht und fahren unter Motor langsam durch das breite Riff in die seichte Bucht vor Setting Point. Wieder heißt es an einer Mooringboje anlegen. Wir erwischen noch eine der günstigeren Weißen und haben einen tollen Blick auf den weißen Sandstrand und die bunten Häuser am Ufer.
Anegada ist im Gegensatz zu den meisten karibischen Inseln nicht vulkanischen Ursprungs, sondern aus einem Korallenriff entstanden und dementsprechend flach. Nur 6 m ragt der höchste Punkt über den Meeresspiegel.
Anlässlich des Valentinstags wollen wir unseren Frauen etwas Besonderes bieten: Wir haben im „Potter’s by the sea“ fürs Dinner reserviert und Lobster bestellt. Der Nachmittag lässt uns aber noch Zeit, die Insel zu erkunden. Isolde und Nik fahren mit dem Roller geht es an die Nordküste und zu den Conch-Inseln. Von einem Aussichtspunkt kann man per Teleskop die Flamingos beobachten, die hier neu angesiedelt wurden und in den Brackwasserseen eine neue Heimat gefunden haben.
Abends geht es mit dem Dinghy an Land. Die Grillstation sind bereits in Betrieb, das Restaurant gemütlich und nach dem köstlichen Essen spielt ein DJ stimmungsvolle Lieder, die wir für ein Tänzchen nutzen. Ein gelungener Abend.
15.2.2023, 10:00, Anegada – Necker Island – Eustatia Island.
Wir lassen uns mit dem Frühstück Zeit und legen erst gegen 10:00 Uhr von der Festmacherboje ab. Viele der Charterboote sind schon ausgelaufen, so wie das Motorboot, dass die ganze Nacht den Dieselgenerator laufen hat lassen, um die Klimaanlage betreiben zu können. Bei angenehmen 23° Nachttemperatur! Wir haben trotzdem gut geschlafen und gehen ausgeruht an die nächste Etappe. Richtung Süden geht es in knapp 2 1/2 Stunden an Necker Island vorbei, hinter das Riff bei Eustatia Island.
Hier ankern wir in ca. 4 m. Tiefe auf sandigem Grund. Die vorgelagerten Riffe brechen die Wellen – so liegen wir ruhig, mit Blick aufs Meer. Mit dem Beiboot machen wir einen Abstecher zum Schnorcheln beim Korallenriff. Das ursprüngliche Riff ist stark beschädigt, aber glücklicherweise sind die Mikroorganismen wieder dabei neue gesunde Korallenstöcke zu bilden. Wir finden bunte Rifffische und sogar Barrakudas auf dem Riff. Direkt neben unserem Catamaran liegt ein Rochen im sandigen Grund und nach dem Abendessen umkreisen große Wahoos und Riffhaie unser Boot. In der Unterwasserbeleuchtung sind die großen Fische gut sichtbar.
16.2.2023, Eustatia Island – Gorda Sound – Mosquito Island – Long Bay.
Wieder genießen wir in aller Ruhe ein ausgiebiges Frühstück, bevor der Anker aufgeht. Wir richten den Kurs nach Osten und fahren um das Riff durch die schmale Passage zwischen Prickly Pear Island und „Virgin Gorda“ in deren Mitte das Saba Rock Hotel liegt.
Das Hotel befindet sich also mitten im Meer, auf einem künstlich erweiterten Felshaufen. Jachties, die in der Nähe im Gorda Sound ankern, steht es frei, die Einrichtungen wie Pool und Restaurant zu nutzen. Es gibt einen guten Dinghy-Steg zum Anlegen. Wir aber wollen weiter: Durch den Gorda Sound geht es der Südküste von Prickly Pear Island entlang Richtung Mosquito Island. Wir nehmen die betonnte Ausfahrt aus dem Sound heraus und segeln dann entlang von Mosquito Island nach Nordwesten. Auf der Insel sieht man die schön angelegten Ferienressorts. Sicher traumhaft, aber ob wir es da 2 Wochen lang aushalten würden? Ist wohl eher was für frisch verliebte Paare ;-).
Weiter Richtung Nordwesten geht es um den Mountain Point von Virgin Gorda Island und danach nach Süden zur Savanna Bay. Es stellt sich heraus, dass in die Bucht ein hoher Schwell steht. Wir wollen sicher ankern, also fahren wir zurück nach Norden in die Long Bay in der wir um 12:40 den Anker der ARIES in den Sand fallen lassen. Nach einer Mittagspause versuchen wir unser Anglerglück. Gleich 3 Fische beißen zu, als ich die Angel auswerfe. Das gibt ein leckeres Abendessen.
Wir liegen in einer traumhaften Kulisse, trotzdem zieht es uns am späteren Nachmittag an Land. Mit Kanu und SUP setzen wir ans sandige Ufer und finden einen angeschriebenen Trail. Der führt zwar nicht um 414 m hohen Virgin Peak, dafür aber malerisch durch den Trockendschungel zum Mountain Point.
Ich erkläre unseren Gästen ein bisschen die Vegetation. Es gibt Eisenbäume, Frangipani, verschiedene Palmen und Kakteen zu sehen. Immer wieder finden wir Schneckenhäuser mit darin lebenden Krebsen, Termitenbauten in den Bäumen und Eidechsen. Auf der Nordseite der Landzunge gibt es einen Bracksee und das Ufer ist übersät mit angeschwemmten Korallen und Muscheln, die von den hohen Wellen hier abgelagert wurden. Wir finden einen alternativen Rückweg und kommen vor Einbruch der Dunkelheit wieder bei unseren abgestellten Wasserfahrzeugen an.
Zurück auf dem Boot kühlen wir uns im herrlichen Wasser ab, bevor es ans Abendessen geht.
Danach kommt der Vorschlag auf, eine Runde zu Jassen – kein Wunder, wenn 4 Vorarlberger an einem Tisch sitzen. Alle sind mit Engagement und Spaß mit dabei – so verfliegt der Abend im Nu.
17.2.2023, Virgin Gorda – Tortola
Um halb 10 ankern wir auf und laufen mit raumem Wind nur mit der Genau auf Kurs WSW nach Tortola. Die Sealdogs (Seehunde) eine kleine Gruppe von Inseln lassen wir an Steuerbord liegen. Wir wollen diesmal zur Südküste Tortolas, um die Hauptstadt Roadtown zu besuchen. An Backbord sehen wir die kleinen Inseln, die im Süden die Außengrenze der BVIs bilden: Fallen Jerusalem, Ginger Island, Cooper Island und Salt Island. Mit 25 kn Wind machen wir nur mit der Genua 6 – 7 kn Fahrt. Wir segeln bis zu Brandy Wine Bay und motoren dann durch die schmale Passage in die Bucht. Hier liegt schon eine andere Helia unter Schweizer Flagge vor Anker. Unsere Ankerversuche sind vergeblich. Der Anker rutscht über das Seegras. Schließlich nehmen wir eine freie Boje. Auf dem Osthang der Bucht gibt es ein nettes Restaurant, dass einen Anleger für Dinghies bereitstellt. Wir setzen über und rufen ein Taxi, dass uns nach Roadtown fährt.
Wir besuchen den Botanischen Garten, der schon bessere Zeiten gesehen hat, unseren Gästen aber doch ein wenig Einblick in die subtropische Fauna vermittelt.
Ein Spaziergang in die Stadt führt am Obst- und Gemüsemarkt vorbei. Wir nehmen Avocados und eine Ananas mit. Die Hauptstraße wird von Banken und Häusern beherrscht, die Briefkastenfirmen aus aller Welt als Adresse dienen.
Ein bisschen des verwalteten Reichtums bleibt für die Insel hängen – man sieht einige fette Autos und schöne Häuser in den Hanglagen. Die Marinas sind erwartungsgemäß mit Charterbooten überfüllt. Mit einem „Painkiller“ – ein Getränk, dass auf Tortola seinen Ursprung hat – erholen wir uns von den Strapazen des Spaziergangs und kaufen dann noch ein wenig ein, bevor uns das Taxi zurück zur Brandy Wine Bay bringt.
18.2.2023, Tortola – Peter Island – Pelican Island – Norman Island
Nach dem Auslaufen aus der „Brandy Wine Bay“ zieht uns wieder ein kräftiger ONO – Wind unter Genua auf Kurs 220° durch den „Sir Francis Drake Channel“ nach Südwesten. Es ist leicht bewölkt, die Temperaturen angenehm. Gegen 10:30 passieren wir Peter Island und keine halbe Stunde später Pelican Island. Von hier geht es Richtung Süden am Treasure Point von Norman Island vorbei in die Privateer Bay. Wir nehmen kurz vor Mittag eine weiße Anlegeboje in der Nordecke der Bucht. Das Wasser ist ruhig, aber die Fallwinde, die über die hohe Inselküste kommen, wechseln dauern die Richtung. Wir drehen uns dauernd um die Boje.
Nach dem Mittagessen geht es mit Kanu und SUP zur Erkundung der Höhlen in der Steilküste. Am frühen Nachmittag ist das Licht der im Westen stehenden Sonne ideal. Wir kennen mittlerweile schon einige spektakulärere Höhlen, aber unsere Gäste sind beeindruckt.
Beim Schnorcheln neben dem Schiff finden sich Korallen, Fische, Barrakudas und sogar ein Riffhai.
Abends schwimmen wieder große Wahoos und Barrakudas im Unterwasserlicht um das Boot. Gratis Fische – TV. 😉
An diesem tollen Platz kostet die Mooringboje übrigens nur US$ 30 statt der üblichen 40.
Abends fahren wir mit dem Beiboot rund um den Treasure Point in „the Bight“. Norman Island ist eigentlich unbewohnt, trotzdem gibt es am Ende der Bucht mit dem „Pirates Bight“ ein Restaurant der Superklasse. Wir haben online reserviert. Nach einem kleinen Spaziergang im feinen schneeweißen Sand nehmen wir unseren Tisch und genießen ein leckeres Abendessen mit einer guten Flasche italienischem Wein.
Auf dem Rückweg bilden die vielen Jachten, die hier vor Anker liegen, mit ihren Lichtern ein eindrucksvolles Spalier.
19.2.2023, Norman Island – St. John(USVI) – Little Thatch – Tortola – Great Thatch – Jost van Dyke.
Etwas wehmütig nehmen wir am Vormittag Abschied von diesem schönen Plätzchen und segeln wieder nach Norden. An der Insel St. John, die zu den US Virgin Islands gehört, geht es vorbei und weiter Richtung Nordwesten zum Westend von Tortola.
Wir meistern die Passage durch die kleinen Inseln Little und Great Thatch trotz der vielen Boote problemlos. Bezaubernde Häuschen und Ressorts klammern sich an die steilen Küsten der Inselchen. Hinter der Durchfahrt liegt ein großer Klipper vor Anker.
Wir ziehen auf Nordkurs daran vorbei und erreichen kurz nach Mittag die Garner Bay auf der Insel „Jost van Dyke„.
Nach einem Imbiss setzen wir mit dem Dinghy an Land. Die kleinen Restaurants bieten gute Anlegestellen. Zu Fuß wandern wir über einen Pass zu den „Bubble Pools“ nördlich des Diamond Cays. Die Landschaft mit den großen Steinblöcken ist beeindruckend und das Baden im natürlichen Pool ein Spaß. Wir haben Glück, der derzeit starke Wind presst die Wellen mit großer Kraft durch die schmale Schlucht und verabreicht uns eine kühle Dusche. Wenn sich die Wellen zurückziehen, hinterlassen sie sprudelndes Wasser im Pool.
Wir wandern wieder zurück und nehmen noch einen Drink bei den freundlichen Kneipenbesitzern, an deren Steg unser Dinghy liegt. Nach einem leckeren Abendmahl wird wieder gejasst. Es geht um einen Toblerone – die Motivation ist garantiert!
20.2.2023. Jost van Dyke.
Nachdem es gestern etwas später geworden ist, geht der Anker erst am späten Vormittag auf. Wir haben es nicht eilig. Von der Garner Bay (Little Harbour) geht es knapp 2 Meilen (3,22 km) in die „Great Harbour“ Bucht. Wir schicken die Mädels zum Shoppen (es gibt 2 kleine Geschäfte) und wir Männer laufen zum Fähranleger, um bei den Customs unsere Ausklarierung durchzuführen. Ich habe vorab wieder eine Departure Notification übermittelt – so dauert das Ganze nicht allzu lange.
Nachdem der offizielle Teil erledigt ist, treffen wir uns in der Corsair Bar mit unseren Damen zu einem Drink. Der Rasta Man dem die Bar gehört, erzählt uns ein paar Anekdoten, die sich während des Wirbelsturms abgespielt haben, bevor es zurück aufs Boot geht.
Am Nachmittag ankern wir auf uns fahren das kurze Stück in die White Bay, die ihrem Namen mit ihren schneeweißen Sandstränden alle Ehre macht. Wir ankern in der Nähe eines Hausboots und verbringen den Nachmittag und Abend mit Spazieren und Schwimmen.
Zum Sundowner treffen wir uns auf dem Sonnendeck und genießen den letzten Abend auf den BVIs mit einem kühlen Drink.
21.2.2023. Jost van Dyke – Tobago Islands – Lollik Islands – Culebra (Puerto Rico)
Um 7:00 Uhr morgens ist Tagwache. Nach der Ausfahrt aus White Bay gehen wir auf Westkurs. An den Tobago Islands vorbei, geht es weiter Richtung Lollik Islands. Wir winken den BVIs ein Adieu zu. Ab jetzt sind wir in amerikanischen Gewässern. Was wir dort erlebt haben, steht im nächsten Beitrag.