Als Österreicher wird man oft gefragt, was man als „Binnen“ – Europäer für einen Zugang zum Thema Segeln hat.
In den „guten alten“ Zeiten der K.u.K. Monarchie war Österreich – Ungarn noch eine durchaus ernstzunehmende Seemacht, wie die Bilder der alten Schlachtschiffe und Zerstörer verdeutlichen. Damit war es allerdings nach dem Ende des 1. Weltkrieges vorbei. Österreich verlor seinen direkten Zugang zum Meer.
Zum Ausgleich bietet die Geografie in Österreich eine Vielzahl an Binnengewässern, die sich durchaus für den Wassersport eignen. Der Boden- und der Neusiedlersee sind sogar von einer Größe und Ausdehnung, die mehrtägige Törns mit abwechslungsreichem Programm und einer Vielzahl von Anlegemöglichkeiten ermöglichen. Da beide Seen von mehreren Anrainerstaaten umgeben sind, kann man sogar das Land verlassen – im Bodensee sogar die EU 😉.
50″ Yachten ergeben auf Binnenseen natürlich wenig Sinn. Mit einem 35″ Boot bekommt man aber fast überall einen Liegeplatz. Die Infrastruktur in den Marinas ist hervorragend und die Segler-Szene am Bodensee eine aktive Gemeinschaft die sich auch in spannenden Wettbewerben wie der „Rund-Um“ oder der „Eisernen“ matched.
Ich selbst habe meine Ausbildung zum „Bootsführer“ bei der österreichischen Wasser-Rettung absolviert, und bin viele Jahre auf dem eigenen Tornado aber auch auf Booten von Freunden und Kollegen (mit-)gesegelt.
Vor einigen Jahren besuchten wir dann in Lauterach einen Vortrag der Seenomaden, und trafen dort auf einen Freund, der uns erzählte, er habe sich einen Katamaran gekauft, und werde die kommenden Jahre auf dem Meer verbringen. Wir haben damals gleich nach einer Möglichkeit zum Mitsegeln gefragt. Erste Törns in der Türkei, Griechenland und Italien haben uns so gut gefallen, dass auch in uns der Wunsch entstanden ist, mehr Zeit auf See zu verbringen.