28.11.2020, N 12°37,8′ W 61°21,3′
Der Tobago Cays Marine Park wurde eingerichtet, um das wertvolle Ökosystem von 9 Inseln zu schützen. Dazu gehören die unbewohnten Inseln rund um Mayreau – Catholic Island, Jondall und Mayreau Baleine, dann die Insel Mayreau mit ihrem Riffsystem, sowie die 4 unbewohnten Inseln der Cays – Jamesby, Petit Bateua, Petit Rameau und Baradal.
Wir sind gegen 13:00 Uhr in den Cays angekommen, und haben zwischen dem Horseshoe Reef und der Insel Baradal unseren Anker geworfen. Eine ungewöhnliche Situation, an einem Ort zu ankern, der optisch keinen Schutz vor Wind und Wellen zu haben scheint. Wir liegen hinter dem Riff trotz des gleichmäßigen Passatwindes der mit ca. 20 kn weht relativ ruhig. Wem das zu unsicher ist, findet hinter oder zwischen des Inseln weniger exponierte Ankerplätze.
Wir haben Baradal und Petit Rameau genauer erforscht. Mit Dinghi und Schnorchelutensilien brechen wir am nächsten Vormittag auf. Die kleinen Inseln bieten eine Vielzahl traumhafter kleiner Buchten und Strände. Wer will, kann die Hügel erklimmen, und hat von dort wundervolle Ausblicke auf die Riffe und Inseln.
Beeindruckend ist auch die Tier- und Pflanzenwelt, die sich – jetzt zum Ende der Regenzeit – voller Kraft und Saft zeigt.
Wir schaffen es sogar eine Kokosnuss zu pflücken, die wir später an Bord mit der Machete köpfen, um an das köstliche Kokoswasser zu kommen.
Das Highlight der Tobago Cays zeigt sich allerdings erst unterhalb der Wasseroberfläche. Rund um unser Schiff tauchen immer wieder Meeresschildkröten zum Atmen auf. Mit Brille und Schnorchel lassen sich diese Tiere wunderbar beobachten. Evelyn schafft es sogar, sich von einer Schildkröte ein paar Meter durchs Wasser ziehen zu lassen.
Weiter draußen in den Riffen finden sich eine Vielzahl von bunten Rifffischen, Korallen und sogar Haien, die sich durch uns kaum aus der Ruhe bringen lassen.
Wer länger in den Cays bleiben will, braucht keine Versorgungsängpässe zu befürchten. Einige der Locals bieten Services wie BBQ am Strand, das Liefern von Fisch und Lobster, oder auch anderen Gütern des täglichen Bedarfs direkt ans Boot.
Wir wären gerne noch ein paar Tage geblieben. Leider hat aber eine der Superjachten ihre Quarantäne unbedingt in den Cays verbringen wollen. Dieses Schiff, dass größer als die meisten der kleinen Inseln ist, passt in den Marine Park mit seinem sensiblen Ökosystem wie die Faust aufs Auge. Für uns ein NoGo und Grund, die Cays bis zum nächsten Mal zu verlassen.