Rotfeuerfisch / Lionfish

Der Lionfish, wie er in der Karibik genannt wird, ist hier eine invasive Art. Der Fisch, der ursprünglich aus dem indopazifischen Raum stammt, wurde vermutlich mit dem Ballastwasser von Tankern in die Karibik eingeschleppt und bedroht hier die ansässige Fauna der Meere. Der Fisch ist schwer zu angeln und zu jagen, da er meist in tieferen Gewässern anzutreffen ist. Die Fischer erbeuten sie vor allem mit tiefer installierten Reusen am Fuße von Korallenriffen. Unterstützen Sie die lokalen Fischer bei der Erhaltung der Unterwasserwelt, in dem Sie ihnen die Fische abkaufen, wenn Sie sie zum Kauf angeboten bekommen. Meist bekommt man ein halbes Dutzend für 30 oder 40 EC, also ca. 10 €.


Wer will, kann versuchen die Fische selbst mit der Harpune zu jagen. Am besten geht das mit einer Taucherausrüstung. Die Fische sind meist nicht scheu, da sie kaum natürliche Feinde kennen, sind aber oft schwer zu erkennen, da sie sich durch ihre gemaserte Farbgebung kaum vom Hintergrund abheben.

Bei der Zubereitung stellen die Stacheln in den Flossen eine Gefahr dar. Das Gift ist zwar für Menschen im Normalfall nicht tödlich, aber ausgesprochen schmerzhaft. Dieses Gift befindet sich in 13 Hartstrahlen der Rücken-, After- und Brustflossen. Diese Strahlen oder Stacheln sind sehr spitzig und widerstandsfähig, und können auch Lederhandschuhe durchstechen. Ich trage beim Verarbeiten der Fische die Handschuhe deshalb nicht als Schutz, sondern damit ich den Fisch sicher fassen kann.

Bevor man also an die weitere Verarbeitung gehen kann, muss man diese giftigen Flossenstrahlen entfernen. Wir verwenden dazu eine stabile Vielzweckschere. Ich schneide normalerweise erst die Brustflossen, dann die Rückenflosse und zuletzt die Afterflosse direkt über dem Körper ab. Achtung walten lassen sollte man auch beim Entsorgen der abgeschnittenen Flossen. Die Strahlen durchdringen Plastiktaschen mit Leichtigkeit, und können so auch noch später zu Verletzungen führen.

Sind die Flossen entfernt, kann man den Fisch ganz normal und ohne Gefahr ausnehmen und entschuppen. Alle üblichen Zubereitungsarten können angewendet werden. Wir lieben das weiße, feste und geschmacklich sehr angenehme an Hühnchen erinnernde Fleisch dieser Fische, und genießen es wegen der oben erwähnten Situation ganz ohne Reue.

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