Antigua – ein Strand für jeden Tag

Wenn man Einwohner Antiguas fragt, wie viele Strände ihre Insel hat, dann wird man die Antwort bekommen: 365 – eine für jeden Tag. Wir halten diese Aussage für leicht übertrieben, aber wenn man die Insel umsegelt, bekommt man wirklich einen Eindruck, wie viele tolle Buchten und Strände die Insel zu bieten hat. Die meisten davon im karibischen Traumformat, mit weißem Sand und türkisblauem Wasser.

Antigua hat 365 Strände – einen für jeden Tag …

Die Einwohner Antiguas

Antigua ist in der Karibik ein Phänomen. Viele Inseln haben schroffe Steilküsten und wenig Buchten, um Seglern eine sichere Zuflucht bieten. Ganz anders Antigua: Die Insel hat viele große, fjordähnliche Einschnitte, die sich teilweise schon als natürliche Häfen (English Harbour, Falmouth Harbour, Five Island Harbour, Jolly Harbour …) anbieten, zusätzlich viele kleine vorgelagerte Inseln und Riffe, die auch nach Osten hin, die Wellen abhalten, und auf der Westseite ruhiges Ankern ermöglichen (Green Island, Big Bird Island, Long Island, …). Diese vielen Buchten sind dann auch die Ursache, dass es auf der Insel so viele Strände gibt.

Wir haben die Insel in 5 Etappen entgegen dem Uhrzeigersinn umsegelt, und uns einige der schönsten Plätze für die Zwischenstopps ausgesucht.

Gestartet sind wir am 27. März 2021 in English Harbour, unserem „Port of Entry“, an dem wir in Antigua einklariert haben. Um gegen den Ostwind anzukommen, mussten wir zuerst einen Schlag Richtung Südost segeln, bevor wir unseren Kurs Richtung Nordost und zur Nonsuch Bay nehmen konnten.

27.3.2021, N 17°4,2′ W 61°40,9′, Nonsuch Bay

Die Nonsuch Bay ist so groß, dass auch Superjachten hier vor Anker gehen können. Der hintere Teil der Bucht ist von einigen Urlaubsressorts, wie z.B. dem Nonsuch Bay Ressort belegt.

Für uns kein Problem, die Bucht hat so viele kleine Nebenbuchten, dass wir ganz für uns allein ein gemütliches Plätzchen finden, dass uns zudem noch relativ guten Schutz vor dem aus Osten kommenden Passatwind bietet.

Vor der Bucht liegt ein Riff und Green Island, dass wegen seiner exponierten Lage mitten im Wind ein beliebter Hotspot für Windsurfer und Kiter ist. Die Kiter ankern auch direkt bei der Insel, damit sie keine Zeit mit der Anfahrt per Dinghy verlieren.

Wir genießen lieber die Ruhe in unserer einsamen Bucht, bewundern die spektakulären Sonnenuntergänge und erkunden die faszinierende Unterwasserwelt per Tauchmaske und Flossen. Wir sehen gesunde Korallen, Fischschwärme, Seesterne und sogar Conch, die sonst nur noch in viel größeren Tiefen zu finden sind. Zwei ausgewachsene dieser Schnecken wandern in unser Abendessen – lecker!

Nach 2 Tagen geht es weiter. Die Nonsuch Bay bietet nach Norden eine schmale Passage durch das Riff. Wir wollen aber bei dem starken Ostwind nichts riskieren, und nehmen lieber den sicheren Weg um Green Island herum. Auf unserem Weg nach Norden passieren wir die Devil’s Bridge, an der die Einheimischen am Wochenende oft Drachen steigen lassen. Ein wunderbares Schauspiel.

29.3.2021, N 17°9,3′ W 61°45,9′, Long Island

Antigua bietet wie bereits erwähnt eine Vielzahl kleiner vorgelagerter Inseln. Einige unbewohnt und als Naturschutzgebiete ausgewiesen, andere dagegen bewohnt, oder als Hotelressorts Tummelplatz der Gäste, die sich einen Urlaub in der Karibik gönnen. Eine solche ist auch Long Island, die vor dem Parham Harbour liegt. Einer Bucht, die die North Sound Marina von Antigua beherbergt.

Long Island besitzt einen der schönsten Strände der Insel, der allerdings vom Jumbo Bay Ressort besetzt wird. Der Strand ist wunderbar, zum Schnorchel aber ungeeignet. Die Hotels bieten den Touristen aber Ausflugsmöglichkeiten per Boot z.B. zur Great Bird Island oder zur Stingray City.

Wir bevorzugen Strände, die wir für uns allein haben. Darum sind wir am nächsten Morgen aufgebrochen, und mit der Hauptstadt der Insel als Ziel weitergesegelt.

30.3.2021, N 17°7,7′ W 61°51,8′, St. John’s Harbour

Auf dem Weg um die Insel sieht man immer wieder traumhafte Buchten und Strände, aber auch spektakuläre Landmarken, wie dieser Felsen, der wie ein Vogelschnabel geformt ist.

Nähert man sich St. John’s kommen die Frachtschiffe und Tanker ins Bild, die vor der Einfahrt zum Hafen ankern, um ihre Ladung zu löschen.

Wir haben einen Spaziergang durch die Stadt gemacht, Fort James, die Festung auf der Ratteninsel und die Kathedrale besichtigt und uns mit einigen Dingen des täglichen Bedarfs eingedeckt.

Zur Stärkung haben wir uns im Restaurant „Captains Table“ direkt am Fischerhafen eine großartige Seafood Pasta gegönnt.

Selbst die Hauptstadt kann mit einigen Buchten und Stränden aufwarten, und natürlich gibt es auch einige tolle „Häuschen“ zu sehen.

St. John’s ist als Tourist weniger interessant, und die Ankermöglichkeiten im „The Cove“ nicht ideal, deshalb sind wir noch am selben Tag weiter gesegelt. Wer länger dort bleiben will, sollte eher in der Deep Bay nördlich des Hafens ankern. Hier findet man einen – wer errät es? – tollen Strand. 😉

30.3.2021, N 17°5,5′ W 61°53′, Five Island Harbour

Wieder mal etwas ganz nach unserem Geschmack ist der Five Island Harbour. Ihren Namen hat die Bucht von den 5 kleinen Inselchen, die die Einfahrt flankieren.

Zusätzlich gibt es noch die Maiden Island in der Mitte der Bucht. Mit dem Katamaran, der wenig Tiefgang hat, können wir weit in die Bucht hinein und sind, trotz der starken Winde vor Wellen gut geschützt. Die Bucht hat selber wieder einige Buchten und Strände, die wir mit dem Kanu besuchen, und als Ausgangspunkt für Wanderungen wie z.B. zum Hermitage Sugar Mill Tower verwenden.

Bei Pearns Point ist ein Immobilieninvestor daran, Grundstücke zu erschließen. Wer nach einem exklusiven Zweitwohnsitz sucht, könnte hier was finden. Übrigens: Wenn man hier in eine Immobilie investiert, bekommt man einen Pass von Antigua, und kann hier seinen steuerlichen Hauptwohnsitz anmelden. 😉

In der Hermitage Bay gibt es ein Ressort mit kleinen Bungalows. Sonst findet man nur tolle Strände, an denen am Wochenende gelegentlich Bewohner der Insel zum Baden kommen. Ab und zu taucht eine Schildkröte neben dem Boot auf, und betrachtet uns verwundert. Das stört unsere Ruhe aber nicht …

1.4.2021, N 17°4,4′ W 61°53,6′, Jolly Harbour

Gleich um die Ecke ein ganz anderes Bild: Jolly Harbour ist ein internationaler Yachthafen mit einem großen Casino im klassischen Stil (zurzeit geschlossen), einer Marina mit angeschlossener Werft, Restaurants und kleinen Geschäften und Boutiquen, und einigen Einkaufsmöglichkeiten, die alles bieten, was das Herz begehrt.

Wir ankern vor dem Hafen im türkisblauen Wasser mit Blick auf ein bescheidenes Domizil mit Zugang zum Privatstrand, für das wir uns im Notfall auch erwärmen könnten.

Zum Einkaufen und Abendessen fahren wir mit dem Dinghy in die Marina. Mit dem SUP erkundigen wir die umliegenden Strände. Wir finden Antigua toll, und einen Besuch auf jeden Fall wert. Wir bleiben hier über Ostern, dann geht’s weiter nach Barbuda.

4 Comments

4 Comments

  1. Margit says:

    Hallo Ihr zwei, genieße wieder einmal die wunderbaren Bilder und Eindrücke und bleibe etwas verträumt hängen 😉 besonders am letzten Bild dieses Berichtes — diese scheinbare Unendlichkeit in Shades of Blue

  2. Christian says:

    Schick mir doch noch die Preisliste vom Pearns Point 🙂
    Jedenfalls alles Gute an Evelyn zum Geburtstag – feiert schön!!!
    Ihr habt ja vermutlich besseres Wetter als wir.

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