Die Balearen – Mallorca, Ibiza, Formentera und Menorca

Coole Szene-Hotspots und wundervolle Ankerbuchten

27. 7. 2021, Yacht Port Cartagena
Wir sind von unserem Heimaturlaub zurück auf dem Boot. Von Memmingen aus fliegt man mit Ryanair günstig in 2 Stunden nach Alicante. Mit dem Zug dauert es nochmals 2 Stunden bis nach Cartagena…

1. Aufgabe: Die 400 kg Pakete, die wir per GLS zur Marina geschickt hatten im dortigen Lager holen und aufs Boot schaffen, auspacken und die Sachen verstauen. Zum Glück gibt es in der Marina einen Golfkart mit Anhänger!
Endlich können wir die vielen provisorischen und qualitativ minderwertigen Haushaltshilfen durch Evelyns erprobte Sachen ersetzen. Ich bin endlich im Besitz der meisten meiner Werkzeuge. Ein paar Sachen mussten wir noch im Ländle zurücklassen, die wir hoffentlich im Herbst noch mitnehmen können, wenn wir in Italien sind.

2. Aufgabe: Unser Boot schaut nach den etwas mehr als 2 Wochen in Cartagena eher wie eine Wüste, denn wie ein Boot aus. Die weißen Oberflächen sind von einer rotbraunen Staub- und Sandschicht bedeckt, die vom Wind von den umliegenden Hügeln über den Hafen geweht werden. Durch den, bei der hohen Luftfeuchtigkeit niederschlagenden Tau, bäckt das ganze jede Nacht zu einer immer dicker werdenden schmierigen Paste zusammen. Zum Glück haben wir unseren Hochdruckreiniger mitgebracht, und können das Boot wenigstens halbwegs vom Dreck befreien. Der Schmutz reicht allerdings bis zur Mastspitze. Da hilft wohl erst ein kräftiger Regenguss.

Nach ein paar Tagen sind wir abfahrbereit, und melden uns in der Marina ab. Die 20 Tage in der Hochsaison kosten uns ein bisschen mehr als 1500 Euro. Ein ganz schöner Schnitt in unser Buget …

30. 7. 2021, 11:00 (local time), N 37° 35.8′ W 0° 58.7′, Yachtport Cartagena
Endlich geht’s wieder raus aufs Wasser. WIr laufen aus dem Hafen von Cartagena, und setzten – nachdem wir das Cabo del Agua passiert haben – einen Ostkurs. Wind aus SSW mit ca. 10 kn ermöglicht gemütliches Segeln. Ab Mittag frischt der Wind auf – wir kommen gut voran.

15:30, N 37° 42′ W 0° 34.4′, Das Fischerboot „Florina y Caela“ nähert sich auf Kollisionskurs. Wir drehen ein wenig nach Süd, müssen dafür aber den Schmetterling aufgeben. Neuer Kurs 65°.
23:30, N 38° 03.7′ W 0° 22.7′. Der Wind hat ordentlich zugelegt, und weht jetzt mit mehr als 25 kn. Ich hole das Groß ein. Wir segeln nur noch mit gerefftem Vorsegel. Das lässt sich nachts leichter bedienen, ohne das Boot in den Wind stellen zu müssen.

31. 7. 2021, Nachts guter Wind, der gegen morgen etwas nachlässt. Im Morgengrauen kommen Ibiza und Formentera in Sicht. Ab 9:00 Uhr haben wir um die 20 kn scheinbaren Wind und setzten das Groß mit dem 1. Reff. Ab Mittag flaut der Wind weiter ab.
14:20, N 38° 37.6′ E 1° 32.7′. Wir sichten einen großen Hai! Eine Stunde später umfahren wir den Punta del Faro und gehen auf Kurs Nord. Nach weiteren 15 min sind wir am Punta de sa Creu. Die Felsküste ist beeindruckend.

Wir segeln um die Nordostecke von Formentera. Um 4 Uhr nachmittags haben wir es geschafft: Wir ankern in der „Cola es Raco de sa Pujada“ vor dem Ort Es Calò (N 38° 40.7′ E 1° 31.6′). Der Strandabschnitt mit türkisblauem Wasser wird als die Karibik der Balearen bezeichnet. Da gerade Wochenende ist, sind ziemlich viele Boote hier. Wie immer tun sich besonders die präpotenten Motorbootfahrer darin hervor, mit hoher Geschwindigkeit durch die ankernden Boote und die dazwischen badenden Menschen durchzubrettern. Nicht unsere Vorstellung einer erholsamen Ankerbucht. In der Nebensaison ist es hier sicher schöner.

Nach einem schönen Nachmittag mit Baden ankern wir abends um 19:30 wieder auf, und setzen Kurs Nord. Wir wollen weiter nach Mallorca.

01. 08. 2021, 0:00, N 38° 54.4′ E 01° 47.7′, Auf dem Weg nach Mallorca
Wir kämpfen uns gegen Wind (30+ kn) und Welle nach Osten.

Erst kurz vor Mallorca bessert sich die Situation. Gegen 4:00 Uhr nachmittags ankern wir an der schönen Steinküste vor dem Club Nautic l’Arenal.

Von unserem Ankerplatz aus, haben wir einen tollen Blick auf die Skyline von l’Arenal und bis nach Palma. Hier genießen wir die nächsten Tage mit Spaziergängen, Baden und Schnorcheln, und machen noch ein paar Erledigungen, damit wir für unseren Besuch gerüstet sind: Unser Sohn Maximilian wird mit Freundin Melanie erwartet!

04. 08. 2021, Mallorca, El Arenal
Unsere Crew – Melanie und Max – kommen an Bord. Erstes Abenteuer ist die Überfahrt mit dem Schlauchboot vom Yachtclub zum Boot. Das Wetter ist gut, es klappt alles ohne dass jemand nass wird 😉 . Nach einer kurzen Einweisung an Bord, genießen die jungen Leute die Sonne und das Wasser.

Abends kocht Evelyn ein leckeres Welcome Dinner. Dann geht es früh zu Bett. Wir wollen morgen zeitig starten, um den Wind zu nutzen.

5. 8. 2021, 4:30, N39° 29.9′ E 2° 44,8′, El Arenal
Wir ankern auf und nehmen Kurs auf Ibiza. Der Wind ist schwach, und wir kommen nur gemächlich voran.
17:00. Der Wind hat aufgefrischt und gedreht. Hart am Wind segeln wir Kurs WNW. Gegen 19:00 Uhr kommen wir an unserem Ziel in der Bucht hinter dem Punta Grossa an. Wir ankern im türkisen Wasser in 7m Tiefe vor einer traumhaften Kulisse. Der Leuchturm ist malerisch und die Struktur der Felsen könnte einem Gemälde eines Impressionisten entlehnt sein.

Melanie und Max schnappen sich die Watertoys und erkunden die Höhlen in der imposanten Felsenküste.

Die Gegend hier ist ausgesprochen fischreich. Wirft man ein paar Brocken Brot ins Wasser ist anschließend das Boot von Fischen umstellt. Es gibt aber auch noch andere Exemplare von Meeresfauna zu bewundern.

Der Tag endet mit einem wunderschönen Sonnenuntergang und einem leckeren Essen.

Wir sitzen noch lange zusammen und freuen uns über die Informationen aus dem „Ländle“, die uns Meli und Maxi erzählen.

6. 8. 2021, N 39° 4.8′ E 1° 36.2′, Clot D’Es Llamp
Wir lassen die Kinder ausschlafen. Nach einem herzhaften Brunch und einem Bad im kristallklaren Wasser geht es erst gegen 13:00 Uhr los. Wir wollen die kurze Etappen bis zur Stadt Ibiza nach segeln. Der schönen Küste entlang geht es nach Süden. Schon gegen 17:00 Uhr werfen wir wieder Anker in der Bucht von Talamanca mit Blick auf die Altstadt.

Maximilian hat eine Überraschung geplant. Ricardo, einer seiner besten Freunde und vor vielen Jahren für einige Zeit als Tageskind Teil unserer Familie, arbeitet in der Sommersaison bei seinem spanischen Vater, der einige Geschäfte in Ibiza betreibt. Den möchten wir besuchen.
Wir düsen also mit unserem Schlauchboot an den Strand und spazieren in die Stadt. Das kleine Geschäft ist bald gefunden und die Freude groß. Natürlich muss die Gelegenheit gefeiert werden. Da Ricardos Papa die Leute in der Nähe gut kennt, ist trotz des Trubels gleich ein Tisch für uns frei, und wir stoßen mit einem Glas Wein an. Dazu gibt es – wie sollte es in Spanien anders sein – leckere Tappas.

In Ibiza ist von Covid kaum etwas zu spüren. In den Gassen drängen sich die Leute auf der Suche nach Vergnügen, nur in geschlossenen Räumen herrscht noch Maskenpflicht. Wir genießen den Rummel und finden dann in der Altstadt hoch oben bei der Festungsmauer ein nettes Plätzchen, um den Abend mit einem Sangria ausklingen zu lassen. Ricardo verspricht uns, sich ein paar Tage frei zu nehmen, und uns „seine“ Insel zu zeigen. Wir sind natürlich begeistert!

7. 8. 2021, Ibiza
Wie versprochen holt uns Ricardo nach dem Frühstück mit einem geräumigen Minivan ab, und die Besichtigungstour startet Richtung Salinas. Hier wird, im Gegensatz zu den meisten anderen Salinas die wir besuchten, immer noch Salz gewonnen. Das Sal de Ibiza ist in Gourmetkreisen bekannt, und wird weltweit exportiert.

Hinter den Salinas gibt es an der Küste einen tollen Badestrand. In einem umgebauten Schuppen in der Nähe finden Kulturveranstaltungen statt. Wir haben uns mit einigen der dort ausgestellten Skulpturen abgelichtet 😉

An traumhaften Stränden mangelt es der Insel nicht. Viele davon eignen sich auch als Ankerbuchten für Yachties.

Auch am darauffolgende Tag nimmt sich Ricardo Zeit für uns, und zeigt uns weitere Teile der Insel, so z.B. die Stadt Sant Antoni mit der großen Marina.

Am Nachmittag sind wir in San Carlos auf dem Hippie Markt. Ein Erlebnis der besonderen Art! Während in den Nobeldiskos in IBIZA wegen Corona nur Sitzplätze um horrendes Geld zu bekommen sind und tanzen nicht erlaubt ist, legen hier die Star – DJ’s auf und der Eintritt ist gratis!

Nach ein bisschen Trance und einem kühlen Cocktail sind wir fit für die letzte Etappe über Santa Eulária del Riu – ein Ort, der am einzigen Fluß der Insel liegt. Vorbei geht es an einem schönen Kloster und weiter nach Santa Gertrudis de Fruitera. Dort parken wir in der Nähe des Ortszentrums und flanieren die Fußgängerzone bis zu Santa Gertrudes Restaurant.

Wieder ein Highlight: Das Restaurant hängt nicht nur voller beeindruckender Bilder, sondern auch voller köstlicher Schweinsstelzen. Serviert wird – man errät es kaum – aller feinster Iberico Schinken. Wir probieren die verschiedenen Qualitäten bis hin zum Pata Negra, während Ricardo – der auf Ibiza dafür extra eine spezielle Ausbildung gemacht hat – uns etwas über die Aufzucht und Fütterung der Schweine und die Reifung der Schinken erzählt. Wir sind von seinen Ausführungen ebenso beeindruckt, wie vom Geschmack des Jamons. Ein gelungener Abend – Vielen Dank Ricardo!

8. 8. 2021, Ibiza
Natürlich möchten wir uns für den Aufwand bei Ricardo und seinem Vater bedanken, und laden die beiden zu einem Segeltörn nach Espalmador ein. Das Wetter ist traumhaft. Alle genießen einen herrlichen Segel- und Badetag in dieser herrlichen Landschaft. Der Spaß kam nicht zu kurz!

Ricardos Papa ist so begeistert, dass er es sich nicht nehmen lässt, uns seinerseits nochmals zum Abendessen einzuladen. Wir genießen Paella und Sangria bis spät in die Nacht.

10. 10. 2021, Abschied
Viel zu schnell geht die Zeit vorbei, die man mit guten Freunden oder der Familie verbringt. Heute müssen Melanie und Max schon wieder abreisen. Die Zeit bis zur Abfahrt verbringen wir noch mit ein bisschen Drohnenfliegen, einem Shoppingausflug in die Stadt und Faulenzen.

Da die Windvorhersage alles andere als ideal für die Überfahrt nach Mallorca ist, haben wir den beiden empfohlen, die Schnellfähre zu nehmen. Der riesige Catamaran beschleunigt auf 40 kn und braucht bis Palma gerade mal etwas mehr als 2 Stunden. Für uns eine Tagesreise, bei gutem Wind – wohlgemerkt.

Die beiden nehmen neben ein bisschen Sonnenbräune hoffentlich auch ein paar schöne Erinnerungen mit nach Hause. Auch wenn Max beim Abschiednehmen ein Späßchen macht – uns fällt der Abschied schwer. Wir wünschen den beiden eine gute Reise, und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen.
Abends spazieren wir nochmals in die Stadt. Die Stimmung ist aber gedrückt – wie man sieht…


11. 8. 2021, Ibiza, Ostküste.
Wir beschließen noch ein bisschen auf Ibiza zu bleiben, wollen aber lieber in eine ruhige Bucht. Wir segeln wieder Richtung Norden. Da in der Nacht Nordwind angesagt ist bleiben wir lieber in einer Bucht, die nach Norden geschützt ist. Hier gibt es einige große Hotels, wir finden aber doch in einer kleinen Nische noch einen Strand für uns ganz allein – sogar mit Höhle. 😉

Hier verbringen wir eine ruhige Nacht, morgen geht es mit passendem Wind wieder Richtung Mallorca …

13. 8. 2021, Palma und Ses Illets
Heute sind wir zurück nach Mallorca gesegelt. Wir wollen ja noch Palma besichtigen. Direkt vor der Kathedrale ankern wir in der Bucht von Palma. Neben uns liegt mal wieder eine kleine Oligarchenjacht …

So weit so gut. Leider zeigt unser Plan eine Schwachstelle, als wir versuchen mit dem Dinghy an Land zu gehen. Es gibt den flachen Sandstrand oder die schroffen Felsbrocken mit denen das Fährenpier aufgeschüttet ist. Bei dem herrschenden SW – Wind, der uns gut hergebracht hat, jetzt aber eine hohe Welle in die Bucht schickt, beides keine guten Optionen. Wir kehren also unverrichteter Dinge um, ankern wieder auf und segeln ein Stück nach Osten zu den kleinen Inseln von Ses Illetes. Hier liegen wir ruhig und geschützt vor einer schönen Küste. Von hier aus kann man tollte Spaziergänge in den umliegenden Villenvierteln und entlang des Ufers unternehmen.

Wie sich herausstellt, gibt es eine Busverbindung von hier nach Palma, die noch dazu fast nichts kostet. Wir nehmen also den Bus und können so endlich Palma besichtigen …

17. 8. 2021, Ses Illetes, Mallorca
Vom Mediamarkt bei Palma stammt unser neuestes Ausrüstungstück: Wir haben einen e-Scooter erstanden, der vor allem Evelyn die Einkäufe erleichtern sollen. Der Roller fährt max. 25 km/h, hat eine Reichweite von ca. 30 km und ist so leicht und handlich, dass er sich leicht vom Boot an Land und wieder zurück bringen lässt. Jetzt haben wir aber Palma und die Umgebung genug erkundet, und wollen den Wind nutzen, um uns die Nordküste der Insel anzusehen. Also Anker hoch, Segel setzen uns los!
Nach der Bucht von Palma biegen wir nach Norden ab und segeln an Port Antrax vorbei der Küste entlang. Bei Sant Elm passieren wir die unter Naturschutz stehende Insel „Sa Dragonera“ (die die Form eines Drachen hat) und richten unsern Kurs dann nach NO.

Vorbei geht es an den markanten Terrassen der Gemeinde Banyalbufar, die schon von den Mauren in den Hängen des Tramuntana-Gebirges angelegt wurden. Von hier kommt die Malvasiertraube für den mallorcinischen Wein. Am späten Nachmittag erreichen wir unser heutiges Ziel, die Halbinsel Sa Foradada (die Gelöcherte) und ankern direkt vor der spektakulären Felsklippe, die uns in ihrer Form an einen Elefanten erinnert.

18. 8. 2021, N 39°45.1′ E 2°37.2′, Sa Foradada
Die Halbinsel ist nicht nur vom Meer aus beeindruckend, sondern auch von Land. Das war vermutlich auch mit ein Grund, wieso Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich auf dem nahegelegenen Landsitz Son Marroig einen großen Teil seines Lebens verbrachte. Der Österreicher war auf der Insel beliebt, und wurde teilweise als „König von Mallorca“ tituliert. Seine Beliebtheit verdankt er den Studien über die Insel, ihrer Fauna, Flora und der Bewohner, die er in mehreren Büchern publik machte. Übrigens war er auch Seefahrer und bereiste mit seinen Schiffen Nixe und der Nixe II vor allem den Mittelmeerraum. Von der Halbinsel führt ein schöner Weg bis zum Landsitz, der heute als Museum dient.

Die Österreicher hatten scheinbar schon immer ein Gespür für schöne Locations. 😉

Nach unserem Ausflug, einem Bad im Meer und einer Stärkung lichten wir wieder den Anker und segeln der eindrucksvollen Küste entlang weiter. Port de Sóller steht auf dem Programm, bis dahin sind es nur ein paar Meilen, und schon gegen 3:00 nachmittags ankern wir in der gut geschützten Bucht, die allerdings recht voll ist.

Wir nutzen den Nachmittag noch für einen Spaziergang entlang des Ufers und durch die netten Gassen. Es ist viel los und zum Glück hat die Eisdiele geöffnet.

19. 8. 2021, N 39° 47.6′ E 2° 41.6′, Port de Sóller / Sóller
Heute geht es mit der Tram vom Hafen in die eigentliche Stadt Sóller. Die Entfernung ist mit 3km nur kurz, aber die Fahrt mit dem liebevoll gepflegten aber doch schon mehr als 100 Jahre alten (1912) „Tren de Sóller“ dauert eine halbe Stunde und ist ein Abenteuer. Die hölzernen Wagen rattern über die Gleise und man wird anständig durchgeschaukelt. Dafür sieht man direkt in die Wohnzimmer und Vorgärten der an der Strecke liegenden Häuser. Am Hauptplatz, der Endstation des Zugs gibt es eine Vielzahl von Restaurants und Cafés. Die umliegenden, gepflegten Gassen laden zum Bummeln und Stöbern in den Geschäften ein.

Natürlich finden wir noch ein lauschiges Plätzchen für eine Stärkung, bevor es mit der Straßenbahn wieder zurück zum Hafenort geht.

20. 8. 2020, N 39° 51.1′ E 2°48.1’E, Flussmündung Sa Calobra
Ganz früh morgens sind wir losgefahren um das nächste Highlight Mallorcas zu besuchen. Nur 5 nm von Sóller entfernt, liegt der Küste entlang nach NO die Schlucht Sa Calobra. Schon das Ankermanöver ist ein Erlebnis. Da es noch früh ist, und noch wenig andere Boote da sind, fahren wir in der engen Bucht bis ganz vor zur markierten Abtrennung des Strandes und sind von den Felswänden umgeben. Der Ankergrund ist aber zum Glück sandig und das Wasser strahlt im schönsten Türkis.

Wir nehmen das Dinghy um zur kleinen Ansiedlung überzusetzen. Von hier führt ein Fußgängertunnel in die Schlucht, an deren meerseitigen Ende ein sandiger Badestrand liegt. Wir wollen natürlich nicht baden, sondern wandern ein wenig in die Schlucht, die staunenswerte Landschaften zu bieten hat. Ein Felsen sieht sogar wie ein Totenkopf aus. Ich kann nicht widerstehen, und muss wieder irgendwo hochkraxeln. Da schlägt das Alpenblut durch 😉

Im weiteren Verlauf des Flusses kommt man zu einem wunderbaren Wandergebiet. Es gibt außerdem eine Vielzahl von Klettermöglichkeiten. Allerdings ist die Hitze in der Schlucht jetzt im August schon ziemlich heftig, so drehen wir schließlich um und kehren aufs Boot zurück, um dem Schwimmen und Schnorcheln zu frönen.

Abends verlassen die Badegäste und die Ausflugsboote die Schlucht. Das garantiert uns eine angenehm ruhige Nacht in der Bucht.

21. 8. 2021, N 39° 57.8′ E 3° 13′, Cap Formentor
Weiter geht unsere Törn bis ans Nordostende der Insel. Wir runden das Cap Formentor mit dem markanten Leuchtturm und finden bei N 39° 53.1′ E 3° 11.1′ eine kleine Bucht für die Übernachtung.

An Land darf man hier nicht – es gibt hier eine kleine militärische Anlage. Aber das Wasser lädt zum Schwimmen und Tauchen ein. Hier warten wir bis morgen auf idealen Wind für die Überfahrt nach Menorca.

22. 8. 2021, N 40°01.6′ E 3°48.5′, Ankerbucht auf Menorca
Wir haben den angekündigten guten Wind, wenig Welle und kommen gut voran. Bei dem Wetter macht Segeln Spaß!

Auf Menorca laufen wir in die Cala Be an der Westküste. Wir sind in guter Gesellschaft. Es ankern noch 2 andere Fountain Pajot – Catamarane hier.

Das Wasser ist ein Traum. Tagsüber kommen ein paar Ausflugsboote, die aber am späten Nachmittag alle wieder abfahren. Dann ist es ruhig in der Bucht. Wir genießen den Aufenthalt und die Wanderungen in der Umgebung.

23. 8. 2021, Cituadella
Genug relaxed. Bei kräftigem Wind geht es nach Süden der Stadt Cituadella entgegen. Wir kommen früh an und bekommen noch einen Ankerplatz vor dem Castell de Santa Nicolau. Von hier kann man mit dem Dinghy direkt in die schmale Bucht fahren, die zur Stadt führt.

Eine Stadt nach unserem Geschmack: Überschaubar, schöne historische Bauten, sauber und gepflegt. Evelyn ist freudig überrascht, als wir auf dem Plaza auch noch einen Markt finden. Ein toller Ausflug!
Zurück auf dem Boot ankern wir auf, und fahren noch ein paar Meilen der Küste entlang bis zur wunderschönen Bucht „Cala des Talaier„. Der prachtvolle Sonnenuntergang versüßt uns den Abend bei einem wohlverdienten Sundowner. Zum Abendessen gibt es selbst gefangenen Fisch, Kochbanane und Salat.

24. 8. 2022, N 39°55.5′ E 3°54.1′, Cala des Talaier
In der schmalen Bucht ist nur noch ein anderes Boot. Wir genießen die Ruhe und beschließen hier noch etwas zu bleiben. Zu Fuß und mit dem Kanu wird die Umgebung erkundet. Neben der wundervollen Natur gibt es hier auch noch Reste von Bunkeranlagen zu besichtigen. Nach der Wanderung wartet ein erfrischendes Bad im türkisblauen Meerwasser.

Die weiter östlich gelegene „Cala en Turqueta“ wird von steilen Felsen eingerahmt. Einer davon erinnert mich an einen Wolf, der auf vorbeifahrende Schiffe lauert, um sie – wenn sie zu nahe kommen – zu schnappen. Gruselig!

Nach einem Kaffee geht der Anker auf, und die Aries richtet den Bug nach Osten. Gegen 19:30 segeln wir am malerisch auf der Felsküste gelegenen Ort „Cala en Porter“ mit der in die Felsküste gebauten Diskothek „Cova d’en Xoroi„. Der Ort wäre auch einen Besuch wert, wir wollen aber weiter zur Cala Cales Coves. Wir kommen gegen 20:00 Uhr an, und ankern das Boot mit Landleinen am Heck neben den steil aufragenden Felswänden. Imposant!

25. 8. 2022, N 39°51.6′ E 4°08.6′, Cala Cales Coves
Diese Bucht ist etwas ganz Besonderes. In der Bronzezeit diente sie als Nekropole. Die Menschen wurden in natürlichen und künstlich in den Felsen gehauenen Höhlen beigesetzt. Ausgrabungen brachten einige kunstvolle Grabbeigaben ans Tageslicht, die heute in umliegenden Museen besichtigt werden können.
In den 60er bis 80er Jahren des 20 Jahrhunderts etablierte sich hier eine Hippie Community, die die Grabhöhlen in Wohnungen umwandelte, bis die Regierung dem Treiben schließlich Einhalt gebot und die Grabhöhlen versiegeln ließ. Einige der ehemaligen Wohnhöhlen sind aber zu Besichtigungszwecken erhalten geblieben. Evelyn macht mit mir eine ausgiebige Erkundungstour.

Einen Eindruck davon wie es damals zugegangen sein muss, erhalten wir als 2 Charterboote ins Päckchen gehen,und bis 4 Uhr morgens die Bucht mit Musik in voller Lautstärke beschallen. Gönnen wir der Jugend ihren Spaß ;-).

26. 8. 2021, Adiós Menorca
Heute endet unser Balearentörn. Wir setzen Segel und Kurs Südost der Küste entlang. Zwischen Punta Prima und der Insel de’l Aire mit dem großen Leuchtturm geht es um die Südostecke und dann Richtung Nordosten.

Vor uns liegen 300 nm oder 3 Tage offenes Meer auf dem Weg nach Imperia in Italien. Es ist viel Wind angesagt!





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